Kanzlei – Rechtsanwalt Zöller aus Münster im Interview

Der Rechtsanwalt und Fachanwalt Markus Zöller aus Münster im Interview!

„Do you know that…“

Für ein sehr interessantes Interview gleich zum Anfang des Jahres stand uns Herr Rechtsanwalt Markus Zöller zur Verfügung. Er gibt uns nicht nur einen Einblick in den Alltag als Rechtsanwalt, sondern auch einen kleinen Überblick über kommende juristische Themen für 2013. Die Kanzlei des Rechtsanwalt Zöller befindet sich in der Innenstadt von Münster. Wer also noch einen kompetenten Rechtsbeistand im Raum Münster und Umgebung sucht, der kann sich hier einen ersten persönlichen Eindruck einholen. Nun aber viel Spaß bei unserem Interview.

1.Herr Rechtsanwalt Zöller, um einen ersten Eindruck zu erhalten, wie können wir uns Ihren beruflichen Werdegang vorstellen?

Der ist schnell umschrieben. Nach dem Abitur habe ich zunächst ein Studium in Erziehungswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster begonnen, weil mich u.a. das Thema Psychologie sehr interessierte. Nach dem Vordiplom habe ich mich sodann für das Jurastudium entschieden, welches ich im Jahre 2000 nach 4 Jahren Studium an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster erfolgreich abgeschlossen habe. Die Wartezeit zwischen Studienabschluss und dem Beginn des Rechtsreferendariats, habe ich dazu genutzt, die Diplomprüfung im Fach Erziehungswissenschaften abzulegen. Nach meinem Referendariat beim Landgericht in Münster, dem Erwerb meines Titels “Master of Laws“ (= LL.M.) und der Zulassung als Rechtsanwalt, habe ich als solcher in einer der führenden Kanzleien in Sendenhorst gearbeitet. Dort war ich zunächst überwiegend für die Bereiche Familienrecht, Verwaltungsrecht, Strafrecht, inklusive dem Ordnungswidrigkeitenrecht, und  Steuerrecht zuständig. Bald übernahm ich dort jedoch auch die Mandate im allgemeinen Zivilrecht, sowie die Erbrechts- und Arbeitsrechtsabteilung. Als einer meiner Mandanten eines Tages eine wettbewerbsrechtliche Abmahnung erhielt, war schnell klar, dass dieses Themenfeld mich besonders interessieren würde. Nachdem sich schließlich die Möglichkeit eröffnete, in meiner Heimatstadt Münster als Rechtsanwalt tätig zu sein, ergriff ich diese und eröffnete die “Kanzlei in der Innenstadt“ auf der dort jedermann bekannten Salzstraße. Der Fachanwaltstitel “Fachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz“ folgte.

2.Was genau sind die Schwerpunktarbeiten Ihrer Kanzlei? Welche sehen Sie als große Herausforderung?

Die Themenfelder sind auch in Münster zu einem großen Teil dieselben, wie die seinerzeit in Sendenhorst. Schwerpunkte sind heute zum einen das Familienrecht. Hier habe ich den Fachanwaltskurs für Familienrecht mit Erfolg absolviert. Selbstverständlich ist auch der Gewerbliche Rechtsschutz ein ganz großer Schwerpunkt, welcher die Themenfelder allgemeines Wettbewerbsrecht, Urheberrecht, Markenrecht, Gebrauchsmusterrecht, Geschmacksmusterrecht, Lizenzrecht, Patentrecht, aber auch die Bereiche E-Commerce und Filesharing beinhaltet. In diesem Bereich habe ich, wie gesagt, den Fachanwaltstitel – Fachanwalt für Gewerblichen Rechtsschutz – seit dem Jahr 2010 inne. Auch das allgemeine Zivilrecht, das Erbrecht, das Arbeitsrecht und das Zulassungsrecht für Ärzte und Psychotherapeuten, sind als Arbeitsschwerpunkte der Kanzlei hervorzuheben.

Herausforderungen sind immer dann besondere, wenn es gilt, Menschen in Notsituationen zu helfen, beispielsweise ihnen bei der Durchsetzung ihrer Unterhaltsansprüche, bei der Abwicklung von Verkehrsunfällen gegenüber den Versicherungen, oder aber bei der Durchsetzung ihres Erbteils bzw. Pflichtteils zu helfen, gegen Kündigungen vorzugehen oder die Zulassung zur kassenärztlichen Versorgung vor einer Kassenärztlichen Vereinigung durchzusetzen. Besondere Herausforderungen im Wettbewerbsrecht sind der Schutz des geistigen Eigentums und die Durchsetzung sowie die Abwehr wettbewerbsrechtlicher Ansprüche.

3.Wie sieht eigentlich Ihr Tag als Rechtsanwalt aus?

Der Alltag eines Rechtsanwalts beginnt, wie praktisch für einen jeden, mit dem morgendlichen Aufstehen. Nach dem Erreichen der Kanzlei steht erst einmal die Aufarbeitung der Wiedervorlagen für den jeweiligen Arbeitstag an. Danach wird die Korrespondenz bearbeitet, korrigiert und herausgeschickt. Meistens finden auch am Vormittag die Gerichtstermine statt, sodass diese häufig am Anfang eines Arbeitstages stehen. Am Nachmittag stehen zumeist die Besprechungen und Termine mit den Mandanten auf der Agenda. Am späten Nachmittag und gegen Abend wird sodann weiter an der Korrespondenz gearbeitet. Den ganzen Tag hindurch beschäftigt sich der Rechtsanwalt zwischendurch mit der Recherche und der rechtlichen Arbeit an den gestellten Aufgaben bzw. Problematiken.

4.Welche großen Entwicklungen und Veränderungen kommen aus Ihrer Sicht auf die Rechtsanwälte in naher Zukunft zu, und welche juristischen Themen werden 2013 für Sie besonders interessant?

In den nächsten Jahren werden sich die Aufgabenfelder und das Auftreten der Anwaltschaft, wie im allgemeinen Geschäftsleben, immer mehr auf die virtuelle Welt verlagern. Die großen Stichworte sind dabei E-Commerce, der Onlinehandel und die weltweite Vernetzung. Hier gilt es, die rechtlichen Aufgabenstellungen zu erkennen und zu meistern. Spontan fällt mir dazu die europäische Harmonisierung im Fernabsatz ein, für die das Jahr 2013 ein entscheidendes sein wird. Hier stehen neue Herausforderungen, insbesondere bei der Information der Verbraucher beim Internethandel hinsichtlich bestehender Widerrufs- und Rückgaberechte, im Raum. Auch interessant wird im Familienrecht die Entwicklung im Unterhaltsrecht und die Stellung nichtehelicher Eltern sein.

5.Was sollten Jurastudenten und Rechtsreferendare während ihrer Ausbildung beachten?

Wichtig für angehende Juristen ist es, insbesondere immer auch die monetäre bzw. wirtschaftliche Situation, und die diesbezüglichen Interessen der Parteien, im Auge zu behalten. Neben dem juristischen Denken kommt in der juristischen Ausbildung das, was man gemein hin als “wirtschaftliches Denken“ bezeichnet, bisweilen etwas zu kurz. Aus Sicht eines Rechtsanwalts ist es jedoch enorm wichtig, bei der Bearbeitung seiner Fälle auch diese Sichtweise neben der reinen Rechtslage einzubeziehen. Dies kann man als Jurist nicht früh genug erlernen. Leider werden diese Bereiche aufgrund der Masse des zu erlernenden Stoffes im Alltag des Studiums und auch im Referendariat bisweilen vernachlässigt. Hier gilt es, vor allem im Referendariat, diese Gesichtspunkte nie aus dem Auge zu lassen und sich bei allen rechtlichen Herausforderungen auch mit den tatsächlichen wirtschaftlichen Gegebenheiten und Interessen ausreichend zu befassen.

Nochmals herzlichen Dank an Herrn Rechtsanwalt Zöller für das Interview!

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